Museum  Geschichte in Wissen und Belegstücken

Die Geschichte der Menschheit ist ohne Dokumente, Aufzeichnungen und insbesondere zeitgeschichtliche Original-Belegstücke kaum zu beschreiben. Und das gilt auch für die technologischen Entwicklungen, die erst den heutigen Stand der Möglichkeiten geschaffen haben. Wir nehmen alle zu viele Dinge als selbstverständlich hin, ohne uns Gedanken zu machen, wie die kleinen Wunderwerke, die unser Leben bereichern und einfacher machen, überhaupt möglich wurden. Es sind eine Vielzahl von Köpfen, die erst die Voraussetzungen geschaffen haben, durch Forschung, viele Versuche und manchmal auch durch Zufall Ergebnisse zu erzielen, die erst die technischen Entwicklungen möglich gemacht haben, oder die Basis darstellten für weitergehende Erfindungen.
 
 
Insbesondere die Sprache aufzeichnen und weitergeben zu können, war ein ewiger Traum der Menschheit. Übermittlungen von Geschehnissen in geschriebener oder mündlicher Form waren immer mit Ungenauigkeiten und Verfälschungen verbunden. So hat es über die Jahrtausende immer wieder Ideen gegeben, wie Originalnachrichten in gesprochener Form übermittelt werden können. Bereits 5.000 v. C. soll es in China den "Tausendmeilensprecher" gegeben haben, eine Dose mit einer präparierten Kupferwalze, mit der man Stimmbotschaften verschicken konnte. Gelungen ist es dann schließlich einem Mann in unserer Zeitrechnung und daher woillen wir auch darauf eingehen. Damit begann eine neue Welt der Möglichkeiten.
 
 

Thomas Alva Edison • Der Zauberer von Menlo-Park

Ende des 19th. Jahrhunderts war Thomas A. Edison - einer der genialsten Erfinder aller Zeiten - mit der Erfindung und Vermarktung des elektrischen Lichtes in den USA gut im Geschäft. Zunächst hatte er es erstmalig geschafft, einen Straßenzug in Manhattan stabil mit elektrischem Licht zu versorgen und er arbeitete daran, diese Erfindung auf das ganze Land auszudehnen. Seine Erfindung machte ihn wirtschaftlich unabhängig und er hatte schon etliche Mitarbeiter, mit denen er seine Lösung der Stromversorgung vermarkten konnte.
Edison entwickelte auch einen Börsentelegraph, den er in New York für 24.000 Dollar verkaufen konnte. Er erhielt eine Anstellung bei der Western-Union und entwickelte hier einen Telegraphen. Er überließ denen die Rechte, auch an den künftigen Weiterentwicklungen. Durch Verbesserungen an dem Telegraphen kam er zu erheblichen Einnahmen. Und die erlaubten ihm, nach Menlo-Park in New Jersey zu ziehen und dort seine Laboratorien zu errichten. Daher stammt dann auch sein Name des Zauberers von Menlo-Park, wie er respektvoll genannt wurde.
Edison beschäftigte sich auch mit der Erfindung des Alexander Graham Bell und experimentierte mit dem von ihm erfundenen Telefon. Er suchte nach einer Methode, empfangene Telegraphensignale aufzeichnen zu können und sie automatisch wiederholen zu können.
Der Film über Edison (Concorde)
Und er wusste zwar von den Schwingungen der Membran des Telefons, und das brachte ihn auf eine Idee. Er lötete eine Nadel an die Membran und machte die Schwingungen mit Wachspapier sichtbar und konnte somit mit den Fingerspitzen diese Schwingungen deutlich spüren. Und er erkannte, das es auch möglich sein musste, diese Schallwellen nicht nur aufzeichnen, sondern auch wieder in Schall zurückverwandeln zu können.
Edison mit Phonograph
Einige Tage nach diesem Experiment skizzierte er mit ein paar Strichen ein Gerät, das aus einer Kurbel, einer Walze und einer Membran bestand. Er gab seinem Werkmeister John Kruesi den Auftrag, diesen Apparat zu bauen. Als das Gerät fertig war, waren seine Mitarbeiter natürlich gespannt, was passieren würde und níemand glaubt an einen Erfolg.
Edison legte ein Blatt Stanniol um die Walze und sprach den Anfang eines Kindergedichtes gegen die Membran. Dann setzte er die Nadel wieder an den Anfang der Walze, verstellte die Membran und drehte wieder an der Kurbel. Gespannt schauten alle, was jetzt passieren würde.
Und das kleine Wunder geschah, aus dem Apparat tönte: "Mary Had A Little Lamb"! Verbrieft ist als Datum der 06. Dezember 1877 für dieses Ereignis und der Phonograph war geboren. Ach ja, das Patent für den Phonographen wurde am 24. Dezember 1877 angemeldet und dann am 19. Februar 1878 erteilt.
Und mit dem Geschäftssinn von Edison verstand er es, erfolgreich seinen Phonographen in den Folgejahren zu vermarkten. Es gab sogar über die Jahre die verschiedenstene Modelle, wobei Edison dieses System mit dem Schwerpunkt auf Diktiergeräte vermarktete, später im Verlaufe der Jahre aber auch die Musikvariante berücksichtigte. Aber erst dann, als es ähnliche Entwicklungen anderer Erfinder gab und er das ganze Thema wieder aufnahm.
   
Wie sich der Phonograph und Thomas A. Edison sich gegen seine Mitbewerber behauptete und einen etwas erweiterten Hintergrund zur weiteren Entwicklung dieser Technologie beschreiben wir bei dem Eintrag zum Hersteller Thomas Alva Edison. Bei Interesse bitte hier weiterlesen >>>
 

Emil Berliner • Der Mann aus Hannover

Und dann gab es ja auch noch Emil Berliner aus Hannover (Deutschland), der in bescheidenen Verhältnissen lebte. Er hatte noch 10 Geschwister und musste bereits mit 14 Jahren arbeiten und zum Lebensunterhalt der Familie beitragen. Er nutzte das Angebot eines Verwandten aus den USA, dort in einem Textilgeschäft zu arbeiten, um mit 19 Jahren im Jahre 1870 auszuwandern, aber auch, um dem Militärdienst zu entgehen.
Bei der Einwanderung änderte er seinen Vornamen auf Emile Berliner. In den USA begannen schwere Zeiten, er verlor seine Anstellung und er musste in New York jede Arbeit annehmen, die sich ihm bot. Er war in einem chemischen Labor tätig, beschäftigte sich aber mit der Elektrizitätslehre in seiner Freizeit. Dann kehrte er nach Washington zurück und wurde Buchhalter. Er richtete sich aber ein kleines Labor ein und beschäftigte sich weiter mit der Elektrotechnik.
In seinen Versuchen verbesserte er das Telephon von Bell und konstruierte eine Trommelfellmembran. Im April 1877 meldete er das Patent an, bekam aber nur einen Nutzungsschutz, weil er sich den Anwalt zur Patentanmeldung nicht leisten konnte. Allerdings war man bei der Bell-Telephone Company an der Erfindung interessiert und man zahlte ihm 75.000 Dollar und er wurde bei der Gesellschaft angestellt.
Die hier abgebildete Doppel-CD beschreibt im Booklet die Geschichte von Emil Berliner und bietet Hörbeispiele aus seiner Zeit
Emil Berliner war auf seine Art auch ein genialer Erfinder, eine seiner ersten Erfindungen ist ein Mixgetränk aus Sirup, Kaffee und Schokolade namens "Halb und Halb". Er machte allerdings noch einige weitere Erfindungen, doch relevant für die Entwicklung waren dann doch seine weiteren Laborversuche.
Bei ihm war es dann Bell und Tainter, die sich ja mit der Weiterentwicklung der Erfindung von Edison befaßten und dadurch wurde Emil Berliner dazu bewegt, eigene Versuche zum Thema der mechanischen Schallaufzeichnung zu machen und er schaffte es, Sprache und Musik in Form einer "Seitenschrift" (im Gegensatz zur "Tiefenschrift" des Phonographen bei Edison) auf eine Scheibe zu bringen und so konnte er am 26. September 1887 in Washington seine Erfindung zum Patent anmelden.
Emil Berliner Versuche führten somit zur Grundlage der Tonaufzeichnung und Vorläufer der Schallplatte. Auch weil er später eine Methode fand, die Tonträger zu vervielfältigen und somit nicht mehr jede einzelne Platte einzeln bespielt werden musste.
  Emil Berliner mit seiner Erfinbdung, dem Grammophone (deutsch: Grammophon) und einer ersten Schallplatte aus Zink.
Bei den anfänglichen Versuchen experimentierte Berliner mit einer rußüberzogenen Glasscheibe, dabei gravierte die Aufnahmenadel in den Ruß eine Rille. Nach Härtung des Rußes erhielt die Wiedergabenadel eine stabile Führung. Bei seinen weiteren Versuchen verwendete Berliner dann eine Metallplatte aus reinem Zink, die mit einer dünnen Schicht aus Wachs und Bezin beschichtet war. In diese Oberfläche der Zinkplatte wurde dann die Schallschwingungen über einen Hörschlauch, der eine Membran anregte, mit dem Aufnahmestichel eine Rille geschrieben. Eine anschließende Behandlunhg mit einer Chromlösung ätzte dann eine Schallrille von 0,1mm Tiefe in die Zinkplatte. Diese ersten Platten hatten eine Spieldauer von etwa einer Minute und einen Durchmesser von 120mm.
Um von den Aufnahmen, die zunächst reine Unikate waren, mehrere Kopien zu erhalten, wurde mit einem Galvanisierverfahren ein negatives Abbild des Originals erstellt und dieses dann auf etwa 3-4mm Dicke gebracht. Davon wurden mit thermoplastischen Materialien Kopien erstellt, die nach dem abkühlen hart und widerstandsfähig wurden. Damit war der Anfang gemacht und das Grammophon wurde dann in vielen Haushalten die verbreitete Methode, Musik aus aller Welt zu hören.
     
Auch hier werden wir die Geschichte noch weiter erzählen und die Details und Hintergründe auch noch ergänzen Sobald wir so weit sind, kommt hier dann auch ein entsprechender Link...
     
     
 
 
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