Die Diskplayer • Von Flexi bis Polycarbonat

Die erste Scheibe, die in einem Player abgespielt wurde, war die TED-Platte und diese Technik lebte auch nur ganz kurz. Bei der Welt der Silberscheiben von den Formaten der Bildplatte in allen Variationen bis zur CD-Technologie ist ein weiter Bogen an Möglichkeiten und Formaten gespannt. Und natürlich können wir als Radiotechnikmuseum diesen Bereich nicht aussparen, auch wenn wir da nicht so ganz weit in die Vergangenheit gehen müssen. Aber die neueren Technologien sind auch nicht unbedingt ein Schwerpunkt in den Aktivitäten des Vereins. Wir verweisen da als Quelle auch gerne auf das CD-Museum, das sich eher mit diesem Thema befasst.
 
 

Telefunken - Bild und Ton auf einer Scheibe

Es ist ja nicht so, das Telefunken als Name und auch als Unternehmen völlig unbekannt ist und dort wurden auch sehr viele Entwicklungen angestoßen und auch Erfindungen gemacht. Viele dieser Ideen haben den Markt grundsätzlich beeinflusst und weltweit war der Name Telefunken ein Symbol des deutschen Erfindergeistes.
Doch nicht alles, was von einer Idee zu einem fertigen Produkt entwickelt wird, ist auch wirklich marktfähig. Ein Beispiel war der Ausflug in die Welt von Ton und Bild auf einer Scheibe. Telefunken hatte diese Technologie seit 1970 entwickelt und stellte das TED-System auf der "Internationalen Funkausstellung" in Berlin im Jahre 1973 vor (TED = Telefunken-Disk).
Das Bild ist eine historische Erinnerung aus dem Archiv der Messe Berlin und zeigt den ehemaligen Bundespräsidenten Walter Scheel auf dem Messestand der IFA 1973 mit den Repräsentanten von Telefunken bei der Vorführung des Wundergerätes "Bildplattenspieler TP 1500". Präsentation TED-Bildplatte
(Bild © Messe Berlin)
Die TED-Platte war im Prinzip eine Flexi-Disk mit einem Durchmesser von 21cm in einer Papphülle und diese Disk wurde mit der speziellen Papphülle in den Schlitz des Players geschoben. Mit dem Drehrad beförderte die Mechanik dann die Flexi-Disk aus der Hülle und legte sie dem Abspieltisch ab, wo dann mit einer speziellen Ausleseeinheit die Disk abgetastet wurde. Es war ein System mit hoher Störanfälligkeit und zudem gab es nur vorbespielte Disk mit einer Kapazität von bis zu etwa 10 Minuten Spielzeit. Zudem war der Titelkatalog nicht sehr groß und die Disk nicht gerade preiswert. Da keine Aufnahmemöglichkeit bestand und der Markt auch nicht gerade begeistert auf diese Technik reagierte, wurde bereits 1975 diese Technologie wieder begraben.
 

Die neue Welt der Lasertechnologie

 
Ebenfalls in der 1970er-Jahren begann die Entwicklung der VLP-Systeme (VLP = Video Long Play) und hier war es insbesondere Philips, wo eine Lösung gefunden wurde, die technologisch gegen ähnliche andere Systeme bestehen konnte.
 
 
Text zum Bild /fehlt noch).
   
   

Der Schatz im Silbersee • Die CD-Familie

 
Die eigentliche Erfolgsstory begann allerdings mit der Compact Disc, zunächst nur geplant als reine Audio-Variante. Die Entwicklung von Philips wurde durch die Partnerschaft mit Sony für viele Jahre zu einem Umsatzfarant und hätte auch fast das Ende der Vinylplatte bedeutet. Herbert von Karajan, der seinerzeit der Chefdirigent der Berliner Philharmoniker war, sagte dazu: "Alles andere ist Gaslicht"! Eingeführt wurde die CD-Audio am:
  • 01. Oktober 1982 in Japan
  • 01. März 1983 in Europa
  • 01. August 1983 in Nordamerika
 
Eine kleine Geschichte müssen wir in diesem Zusammenhang aber dann doch erzählen. Der Marktstart in Japan wäre "fast" mangels verfügbarer Software nicht zustande gekommen. Das Presswerk der PolyGram in Hannover-Langenhagen war das erste Werk, das im Auftrag der Muttergesellschaft Philips die CD-Produktion in allen Schritten entwickelt und aufgebaut hatte. Und im Rahmen der Zusammenarbeit mit Sony hatte man das Grundwissen zur CD-Herstellung auch seinem Partner mitgeteilt. Nur schafften es die Japaner nicht, ausreichende Mengen an CDs zu produzieren und dazu muss man den Hintergrund kennen.
Erste Produktionsaserie
Also, die Herstellung einer CD erfolgt ja im Presswerk im letzten Schritt mit einem sogenannten Stamper. Das ist eine Metallplatte (der Sohn) mit einem großen Mittelloch, die alle Strukturen der CD als negative Version beinhaltet und dieser Stamper wurde seinerzeit noch manuell in die Presswerkmaschine eingebaut und das führte dazu, dass dieses Werkzeugteil fast nie absolut mittig war und somit auch die hergestellten CDs nicht verwendet werden konnten. Etwa 97% der Produktion in Japan war somit nur etwas für die Tonne.
Dieses Problem hatte die PolyGram in Hannover auch, aber man hatte sich da einen kleinen Trick einfallen lassen. Bei der Produktion wurde das Mittelloch des Spritzpresslings etwas verkleinert auf 12mm (statt 15mm) und die CD soweit produziert, bis das Sputtering (Aluminium-Reflexionsfläche) und das Coating (Kunstharz-Schutzschicht) aufgebracht war und dann wurde die CD unter einem Laserscanner gemittelt und exakt das Mittelloch von 15mm ausgestanzt. Dadurch konnte die PolyGram in Hannover zum Marktstart im Oktober 1982 auch 200.000 CDs nach Japan liefern und damit ausreichend Software verfügbar machen. Das Bild zeigt die CDs aus der Produktion mit verkleinertem Innenloch und den ausgestanzten Innenring der Differenz von 12mm auf 15mm.
 
Aus der Audio-CD entstand eine ganze Familie, die alle Bereiche von Audio bis Video und auch den Datenbereich abdecken. Einige Formate sind zwischenzeitlich auch wieder vom Markt verschwunden. Übrigens gab es auch zum Start der uns heute so vertrauten Audio-CD eine alternative Version von Telefunken mit dem Namen Mini-Disk und Micro-Disk. Beides waren aber Lösungen, die auf dem Wissen der TED-Technologie aufbauten und eine piezoelektronische Abtastung vorsah. Dieses Telefunken-System wurde nie in den Markt eingeführt. Das Format Mini-Disk ist natürlich nicht identisch mit der MiniDisc von Sony!
   

Diskplayer • Die Aufgabe übernimmt der Laserstrahl

 
Eine Flexi-Scheibe im Pappschuber und die kleinen und großen Silberscheiben und die Technik dazu. Und da es sich ja nicht um ein oder zwei Geräte handelt, werden wir das hier und auch bei den anderen Kategorien so gestalten, dass Sie den Zugriff auf die Inhalte immer in mehreren Versionen haben. Natürlich wird es dauern, bis wir die Inhalte aufbereitet haben und daher lohnt es sich sicher, immer mal wieder reinzuschauen und uns zu begleiten auf der Entdeckungsreise.
Inhaltlich startet Telefunken mit einer Technologie, die nach knapp zwei Jahren wieder begraben wurde. Dann aber die Variationen zur Bildplatte, die insbesondere durch die LaserDisc und späteren CD-Video eine Marktbedeutung hatte. Und dann ist ja noch die CD mit allen ihren Möglichkeiten, die die Zeitreise in die aktuelle Welt darstellt..
         
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