Der Phonograph und der Erfinder: Thomas Alva Edison

Thomas Alva Edison          
           
   

Der kurze Überblick über die Welt des Thomas Alva Edison

Thomas Alva Edison wurde am 11. Februar 1847 in Milan im Bundesstaat Ohio (USA) geboren. Da seine Eltern schon sehr früh starben, musste er als kleiner 12-jähriger Junge bei einer Eisenbahngesellschaft arbeiten und verkaufte in den Zügen Zeitungen und Süßigkeiten. Mit 15 Jahren brachte er bereits eine Zeitung heraus mit dem Namen "Weekly Herald", die in einem Güterwagen gedruckt wurde.
Der Film über Edison
(Concorde)
In diesem Güterwagen hatte Edison auch ein kleines Labor eingerichtet. Als es dann nach einem Experiment zu einer Explosion mit einem daraus folgendem Brand kam, ohrfeigte ihn der Zugführer so hart, dass er auf einem Ohr taub blieb. Außerdem wurde er entlassen.
Er arbeitete dann als Telegraphist. Da er immer wieder bastelte, verlor er mehrfach seine Stellung. So entwickelte Edison beispielsweise im Jahre 1868 einen elektrischen Stimmenzähler für das Parlament, der aber nicht zum Einsatz kam, weil den Abgeordneten diese Methode zu wenig kontrollierbar erschien. Auch einen Börsentelegraphen entwickelt er, den er in New York für 24.000 Dollar verkaufen konnte. Er erhielt eine Anstellung bei der Western-Union und entwickelte hier einen Telegraphen. Er überließ denen die Rechte, auch an den künftigen Weiterentwicklungen.
Durch Verbesserungen an dem Telegraphen kam er zu erheblichen Einnahmen. Und die erlaubten ihm, nach Menlo-Park in New Jersey zu ziehen und dort seine Laboratorien zu errichten. Daher stammt dann auch sein Name des Zauberers von Menlo-Park, wie er respektvoll genannt wurde. Seine versuchstechnischen Einrichtungen vergrößerte er ständig und auch die Zahl der hier tätigen Mitarbeiter..

Thomas Alva Edison • Der Zauberer von Menlo-Park

1877 Edison beschäftigte sich auch mit der Erfindung des Alexander Graham Bell und experimentierte mit dem von ihm erfundenen Telefon. Er suchte nach einer Methode, empfangene Telegraphensignale aufzeichnen zu können und sie automatisch wiederholen zu können. Auch hatte er selbst schon ein Telefon erfunden, nur war Bell mit seiner Version schneller fertig. Das hinderte Edison aber nicht, das Mikrofon der Sprechmuschel des Telefons von Bell zu verbessern.
Als er dann im Sommer 1877 mit den dünnen Membranen experimentierte, wie sie Bell für seine Telefonhörer nutzte. stellte er fest, daß die Membran im Gleichklang mit der Stimme vibrierte.
  Somit wusste er zwar von den Schwingungen der Membran des Telefons, die er aber eben nicht hören konnte und das brachte ihn auf eine Idee. Er lötete eine Nadel an die Membran und machte die Schwingungen mit Wachspapier sichtbar und konnte somit mit den Fingerspitzen diese Schwingungen deutlich spüren. Und er erkannte, das es auch möglich sein musste, diese Schallwellen nicht nur aufzeichnen, sondern auch wieder in Schall zurückverwandeln zu können.
Einige Tage nach diesem Experiment skizzierte er mit ein paar Strichen ein Gerät, das aus einer Kurbel, einer Walze und einer Membran bestand. Er schrieb dazu, was das Ganze kosten durfte (18 Dollar) und gab seinem Werkmeister John Kruesi den Auftrag, diesen Apparat zu bauen.
Der Phonograph von Edison 
  Am nächsten Tag war der Apparat fertig, Thomas A. Edision mit John Kruesi und einige weitere Mitarbeiter versammelten sich um das Gerät. Es wurde eine Kiste Zigarren verwettet, dass das Gerät stumm bleiben würde. Edison legte ein Blatt Stanniol um die Walze und sprach den Anfang eines Kindergedichtes gegen die Membran. Dann setzte er die Nadel wieder an den Anfang der Walze, verstellte die Membran und drehte wieder an der Kurbel.
  Gespannt schauten alle, was jetzt passieren würde. Und das kleine Wunder geschah, aus dem Apparat tönte: "Mary Had A Little Lamb", also das eben aufgesprochene Kindergedicht! Verbrieft ist für dieses Ereignis als Datum der 06. Dezember 1877 und der Phonograph war geboren.
1878 Das Patent für den Phonographen wurde am 24. Dezember 1877 von Edison angemeldet und dann am 19. Februar 1878 erteilt. Die neue Sprechmaschine erregte außerordentliches Aufsehen. Eine Schar von Reportern, Journalisten und Schrifststellern kamen nach Menlo-Park und berichteten über das "Wunder des 19. Jahrhunderts".
  Schon wenige Wochen nach der Patentanmeldung beginnt Edison, den Phonographen kommerziell auszuwerten und gründet hierfür die "Edison Speaking Phonograph Company", die sofort mit dem Bau des Phonografen beginnt.
Vertreter werden ausgerüstet, die den Phonographen gegen Entgelt auf Straßen, Plätzen und insbesondere auf Jahrmärkten und in Vergnügungszentren präsentieren.

Bei einer Promotion-Tour in den darauf folgenden Wochen und Monaten traf Thoma A. Edison natürlich auch auf Skeptiker, die das Gerät für einen Schwindel und Edison für einen Bauchredner hielten. Hier gibt es auch die überlieferte Szene mit dem Bischof von New York, Monsignore Vincent und auch eine Szene, wo Edison den Professoren der französischen Akademie der Wissenschaften den Phonographen vorführte. Aber das würde den Rahmen hier sprengen, wenn wir diese Geschichtchen hier auch noch erzählen würden.
  Diese kleine Karrikatur wurde in den Niederlanden veröffentlicht
  Die Wiedergabe-Eigenschaften des Zinnfolien-Phonographen waren noch sehr verbesserungswürdig und auch die Lautstärke war noch zu gering. Für Edison war der Phonograph allerdings hauptsächlich als Diktiergerät verwendbar und daher schienen ihm die Gewinnaussichten im Verhältnis zu dem Aufwand der Weiterentwicklung zu gering. Auch die Verwendung für Musikinhalte hilt er nicht für bedeutsam und daher kümmerte er sich zunächst nicht um eine Weiterentwicklung des Phonographen und wendete sich anderen Themen zu.
1879 Es ist schon richtig, Ende des 19th. Jahrhunderts war Thomas A. Edison einer der genialsten Erfinder aller Zeiten. So lag es auf der Hand, dass er auch das Thema des elektrischen Lichtes aufnahm und da wird ihm der bahnbrechende Erfolg der Erfindung der Glühlampe zugeschrieben. Aber die Erfindung der elektrischen Glühlampe war nicht allein sein Verdienst. Einige Entwickler vor ihm hatten schon etliche Modelle entwickelt und somit baute Edison auf vorhandenem Wissen auf. Edison verstand es, mit vielen Versuchen eine Lösung zu finden, die Lebensdauer des leuchtenden Glühfadens zu stabilisieren, was bei der Zahl seiner hier eingesetzten Mitarbeiter auch nur eine Frage der Zeit war. Am 19. Oktober 1879 war es dann erfolgreich, eine Versuchsreihe mit einer Glühlampe, die mit einem Kohlefaden ausgestattet war, erreicht eine Lebensdauer von 40 Stunden. Später verbesserte er die Lebensdauer der Glühlampen auf etwa 1.000 Stunden durch Einsatz eines Bambusfadens.
Thomas A. Edison
- Die elektrische Glühbirne
1880 Das Patent "US. Pat. Nr. 223898" wird ihm für diese Erfindung erteilt. Außerdem ist Edison derjenige, der die Schraubfassung der Glühlampe mit einem Patent festlegte, das auch heute noch verwendet wird und seinen Namen trägt. Das Schraubgewinde (E)dison 14 steht für das kleine, (E)dison 27 für das mittlere und (E)dison 40 für das große Gewinde. Die Geschäfte laufen gut und er schafft es auch erstmalig, in Manhattan einen ganzen Straßenzug stabil mit elektrischem Licht zu versorgen. Ab 1881 verlegte sein Unternehmen in New York hunderte km Kabel unter der Erde. Im Jahre 1882 ging das erste Zentralkraftwerk der USA in Betrieb, aber auch internationale Aufträge folgten. Der Schwerpunkt seiner Aktivitäten lag darauf, diese Erfindung weiter zu verbreiten und auf das ganze Land auszudehnen. Bereits im Jahre 1886 zählte sein Unternehmen zu den größten Konzernen weltweit und auch heute noch hat General Electric eine Bedeutung im Markt.
1881 Aber auch das Thema seines Phonograpfen und der Erfolg blieb nicht unbeachtet. Der Erfinder Alexander Graham Bell richtete sich mit dem Betrag von 10.000 Dollar, den er für seine Arbeiten am Telephon als Gewinner des Volta-Preises der französischen Akademie erhalten hatte, ein kleines Forschungslaboratorium in Washington ein.
1886 Hier befasste sich Alexander Bell mit seinem Vetter Chichester Bell und Charles Summer Tainter mit der Verbesserung der Sprechmaschine von Edison. Der wesentliche Unterschied war die Verwendung einer Wachsschicht auf einem Pappzylinder als Tragkörper, statt der Zinnfolie bei Edison. Bei diesem Verfahren schnitt die Aufnahme-Nadel mehr oder weniger tief eine fortlaufende Rille, was zu einer erheblichen Klangverbesserung bei der Wiedergabe führte. Zudem war der Wachs durch Beimischungen so hart, dass hunderte von Wiedergaben möglich waren. 
Unter der Bezeichnung Graphophon meldeten sie ihr System zum Patent an, was dann auch im Mai 1886 erteilt wurde. Es gabe auch Modelle mit Fussantrieb, ähnlich wie bei einer Nähmaschine. Allerdings erkannten beide Edison als Erfinder der Sprechmaschine an und sie versuchten mit ihm zusammen zu arbeiten und wollten als Gegenleistung mit der Hälfte am Gewinn beteiligt werden. Als Edison das Angebot ablehnte und sogar einen Diebstahl seiner Erfindung unterstellte, verkauften sie das Graphophon-Patent für 200.000 Dollar an den reichen Fabrikanten Lippincott. Er gründete die "American Graphaphon Company", war aber mit dem Verkauf nicht erfolgreich.
1888 Aber auch Edison experimentierte und verbesserte seine Maschine und verwendete hierbei auch einen Hohlzylinder mit einer Wachsschicht und er erreichte eine Spieldauer von etwa zwei Minuten. Im Juli 1888 kündigte er nach langen Vorarbeiten ein wesentlich verbessertes Gerät an, aber er benötigte auch dringend Kapital, um eine Prozeß gegen die Konkurrenz führen zu können. Und da war es auch wieder der Fabrikant Lippincott, der den drohenden Prozess als Anlass nahm, sich doch mit Edison zu einigen. Edison verkaufte die Patentrechte für 500.000 Dollar an Lippincott, vereinbarte aber das Recht, alle nach dem Patent zu bauenden Maschinen selbst zu liefern. Lippincott gründete die "North American Phonograph Company", war aber kaum in der Lage, das Geschäft in den Griff zu bekommen. Auch stiegen die Lizenznehmer aus und die Geschäftslage wurde immer schlechter. Lippincot erkrankte durch diese Situation und erlitt einen Schlaganfall und so blieb nur noch Edison als eigentlicher Leiter.
  Lediglich die Tochtergesellschaft "Columbia Graphophone Company" überstand den Niedergang und dort sah man große Marktchancen der Geräte beim Einsatz im Musikbereich. Man stellte gegen Münzeinwurf in Bars und Vergnügungslokalen entsprechende Anlagen auf. Durch den Erfolg verlegte Edison den Schwerpunkt von Diktiergeräten auf billige Heimgeräte für die Musikwiedergabe. Standard Phonograph
1896 Um aber die Rechte an seiner Erfindung zurück zu bekommen, ließ Edison die "North American Phonograph Company" in Konkurs gehen und er gründete 1896 die "National Phonograph Company". Im Jahre 1897 waren dann Edisons "National Phonograph Company" und eben die "Columbia Graphophon Company" die bedeutensten Firmen auf dem amerikanischen Markt.
1898 Edisons Erfindung des Phonographen blieb nicht konkurrenzlos. Im Jahre 1898 gründeten die Brüder Pathé in Frankreich die "Societé Fréres", wo sie zunächst Walzen und Phonographen bauten. Zu den Billiggeräten aus der Produktion von Pathé gehörten auch spindellose Walzenspieler mit einem gußeisernen Gestell in Lyraform. Dieser lyraförmige Fuß wurde zum typischen Merkmal dieser einfachen Geräte.
Die Geräte von Edison waren durchaus beliebt wegen ihrer Präzision und ihrer soliden schweren Bauweise. Und auch das Thema Antrieb wurde mit Federmotoren oder auch Elektromotoren gelöst.
Zunächst gab es bei der Version für Musikwiedergabe ein Problem bei der Vervielfältigung. Der Künstler konnte bei der Aufnahme nur wenige Exemplare gleichzeitig machen, auch als man mehrere Aufnahmegeräte mit ihren Trichtern nebeneinanderstellte.
  Die Original-Wachswalzen waren elektrisch nicht leitend und daher war ein unmittelbares galvanisieren ausgeschlossen, um daraus eine Vorlage zum kopieren herzustellen.  Aber auch dieses Problem bekam man nach vielen Versuchen in den Griff. Dupliziermaschine "Doubleuse*
(Bettini)
  Um die Wachswalzen trotzdem leitfähig zu machen, schob man sie zwischen zwei Blattgoldelektroden in einer luftleeren Kammer und hielt sie ständig in Umdrehungen. An den Elektronen wurde nun eine Hochspannung angelegt und der entstehende Lichtbogen schleuderte kleinste Teile von der Goldelektrode ab, und diese Partikel blieben auf der Wachswalze haften. Dieser hauchdünne Goldüberzug auf der Wachswalze reichte und im nächsten Schritt wurde die Wachswalze entfernt und so entstand eine Matritze, mit der beliebig viele Wachskopien mit speziellen Dubliziermaschinen hergestellt werden konnten.
   
Doch mit der Erfindung der Schallplatte und der einfacheren Nutzung war das System der Walzen ohne Zukunft.  
 
 
In der Erfinderfabrik von Thomas Alva Edision wurden sehr viele Erfindungen gemacht und Edison sorgte immer dafür, das diese Erfindungen als Patent auf seinen Namen eingetragen wurden. Edison war aber auch ein absoluter Geschäftsmann und er erkannte sehr schnell das Potential von Ideen anderer Entwickler und sorgte in fast allen Fällen für eine wirtschaftliche Verwertung.
Er sagte einmal wörtlich: "Ich bin ein guter Schwamm, ich sauge Ideen auf und mache sie nutzbar. Die meisten meiner Ideen gehörten ursprünglich Leuten, die sich nicht die Mühe gemacht haben, sie weiterzuentwickeln". Im Verlaufe seines Lebens wurden insgesamt 1.093 Patente auf seinen Namen angemeldet und das machte ihn mit den daraus entwickelten Produkten zu einem reichen Mann.
Edison starb am 18. Oktober 1931 in New Jersey (USA).
 
 
           
         
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